Eging a. See/ Bayerischer Wald
Silvester in der Westernstadt hat uns so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, wir wiederholen den Besuch.
Dieses Mal zum OLDSTYLE & HISTORY WEEKEND und mit dem inzwischen erwachsenen Nachwuchs als Anhang.
Auch wenn er zwischenzeitlich dem "Cowboy & Indianer" Alter entwachsen ist, werden wir hoffentlich zu viert viel Spaß haben.
Leider war kein Blockhaus mehr frei. Deshalb sind wir mit Wohnmobil unterwegs und haben noch ein Doppelzimmer für die beiden Verliebten gebucht, die nicht im Zelt übernachten wollen. Da in Pullman City alle Zimmer belegt sind, müssen die beiden dann mit dem Rad zum ca. 2 km entfernten Campingplatz, der noch ein Zimmer anbieten konnte.
Natürlich hätten wir auch dort unser Womo hinstellen können, aber ich möchte gerne die Atmosphäre der Westernstadt genießen. Mal sehen, ob wir auch ein Lagerfeuer anwerfen und grillen. Irgendwie stelle ich mir das ganz romantisch und idyllisch vor.
Wir werden sehen.
26.3.2016
Anreise über die A7 Fulda- Nürnberg - Regensburg - Passau, ca. 350 km. Über die A 3 sind es ca. 40 km weniger - aber
vermutlich mehr Verkehr. Wir werden sehen und dann nach Verkehrslage entscheiden. Schließlich ist Feiertagsverkehr.
Amerikanische Geschichte nicht nur hören, sondern live sehen und miterleben– das erwartet uns beim Oldstyle & History Weekend.
George Washington, der Einfluss der Kolonialmächte, Stamm der Apachen, Thomas Jefferson, Mardi Gras, Buffalo Bill, Civil War" sind bekannte Namen und Begriffe aus
der Amerikanischen Geschichte, die viele schon mal gehört haben. Umso spannender wird es, die Geschichte einmal live mitzuerleben. Die Lebensweise in der
Zeit zwischen 1740 und 1860 in Amerika wird dann lebendig.
Bevor wir in die amerikanische Geschichte eintauchen, müssen wir uns aber erst einmal stärken. Deshalb habe ich für den Anreisetag gleich einmal einen Tisch beim
Mexikaner reserviert.Darauf freue ich mich jetzt schon.
Aber jetzt geht es erst mal los. Und wie startet eine Reise, wenn mein Sohn dabei ist? Mit leerem Magen und der Suche nach einem Restaurant. Am Feiertag etwas
schwierig - aber McDonalds bietet Frühstück an. Also zunächst das angepriesene Frühstück testen.
Kaffee fast ungenießbar, aber Rührei war ok. Allerdings sind fast 20,- fällig. ..
Gerade als wir losfahren wollen, erreicht Hr. Erdmann ein Anruf. Eine Mitarbeiterin ist nicht zum Dienst erschienen. Wir fahren zurück und nehmen vorsichtshalben
noch das Auto mit, falls er früher zurück fahren muss. Ich fahre mit den Beiden im WoMo. Wir kommen trotz Feiertagverkehr problemlos durch, lediglich bei
Neumarkt i.O. geraten wir in eine Baustelle, und geraten etwas ins stocken.
Nach Ankunft checken wir in Pullman City Camping ein und werfen direkt den Grill an, nachdem wir uns häuslich niedergelassen haben.
Zwischenzeitlich trifft auch Hr. Erdmann ein. Gerade rechtzeitig zum Essen.
Gegen 17.00h schnell die Beiden zum gebuchten Zimmer im 1,5 km entfernten Campingplatz Eging abliefern, wohin sie dann heute Abend mit dem Rad von Pullman City
hinfahren, denn hier in PC war keine Unterkunft zu haben. Soweit die Planung.
Der Tacho zeigt allerdings 4,9 km Entfernung an und läuft auf der Landstraße bergauf und ab und dann über Waldweg zum Campingplatz.
Ganz ehrlich, das ist mir zu gefährlich und ich bezweifle, dass die Beiden dort am Abend ankommen und schon gar nicht, morgen früh zum Frühstück rechtzeitig
eintreffen. Prompt kommt auch die Info, dass sie lieber im Zelt schlafen, als nachts mit dem Rad den Weg zu suchen.
Das Zimmer lässt sich problemlos stornieren und dann bauen sie hinter dem Womo das Zelt auf.
In Ermangelung von Matratzen, stellen wir die Liegen ins Zelt, die dann jedoch gegen Decke und Schlafsack getauscht werden.
Nachdem alles steht, geht es in die Westernstadt. Ein kurzer Bummel über die Main Road, dann geht es in die Mexikanische Kneipe. Die beiden Männer bestellen
Sparribs und wir Nachos mit Chili. Echt lecker. Im Anschluß sitzen wir noch ein wenig vor dem WoMo und klönen, bevor sich alle in die Koje verziehen.
27.3.2016
Die Nacht im Zelt ohne Luftmatratze war die Schlimmste
seines Lebens, sagt mein Sohn. Die Freundin hat die ganze Nacht geweint, weil sie eine Erkältung hat und abwechselnd gefroren und geschwitzt hat, als morgens die Sonne dann aufs Zelt schien. Bei
beiden also Katerstimmung angesagt - die mit Grippostad und beim Anderen mit Kaffee erst einmal behoben werden muss.
Nach einem ausgedehnten Frühstück haben Tabletten und Medikamente ihren Teil getan und wir parken das WoMo um, damit ich morgen besser vom Platz fahren kann. Danach brechen wir auf zum Historischen Western Event.
Um 13.30 h gibt es eine Western Show, die wir uns ansehen wollen. Zunächst startet die Show mit einem Indianischen Gesang, dem später noch ein Indianischer Tanz folgt. 3. und letzter Programmpunkt dann eine Lasso-Seil-Darbietung. Dann sind die 30 Minuten um. Wir bummeln durch die Stadt und besichtigen das Indianer-Erdhaus und den daneben liegenden Shop mit Indianerschmuck. Dann ist es auch schon Zeit einen guten Platz für die Historic Show in der Main Road zu suchen.
Ich habe zwar ein ideales Plätzchen im Kühlen gefunden, aber von hier kann ich keine vernünftigen Fotos machen.
Also zurück in die erste Reihe, dafür in der prallen Sonne. Man kann eben nicht alles haben. ..
Die American Historie Show ist der Höhepunkt des Freizeitparks. In rund 45 Min. wird die Amerikanische Geschichte live dargestellt. Von den ersten Siedlern, der Unabhängigkeitserklärung, dem Krieg zwischen den Nord- und den Südstaatlern, Bürgerkrieg 1861 bis zur Vertreibung der Indianer. Natürlich dürfen wild galoppierende Cowboys und ein Überfall dabei nicht fehlen. Am Ende treibt Cheyenne- Halbblut "Hunting Wolf" seine archaische Bisonherde durch die Mainstreet. Gewaltige Tiere, die er von Hand füttern kann. Ich will mir lieber nicht vorstellen, falls die durch irgendetwas erschreckt werden. Alles in allem eine gelungene Show.
Bisher haben wir von Pullman City noch nicht so viel gesehen, daher entscheiden wir uns für die "entspannende" Sightseeing-Variante per Planwagen. Dafür sind 3,- pP. fällig, was relativ günstig ist.
Zurück zum WoMo, um einen Kaffee zu trinken, bevor Herr Erdmann zurück fahren muss.
Gegen 18.30 h lassen wir uns einen Bison-Burger schmecken, bevor wir uns vor der Kirche zur Fackelwanderung versammeln.
Unsere Gruppe ist mit einem Siedler unterwegs, der uns zeigt, wie man im Wald überleben könnte. zB. Feuer anmachen mit Birkenrinde, wie man Brennnessel essen kann etc. ...
Die Wanderung durch den Wald dauert etwa 45 Minuten und endet im Authentic Bereich. Das ist der interessanteste und schönste Teil der Wanderung. Hier leben die "Hobbyisten" gemäß der von ihnen ausgewählten Figur, die sie aus der Historie verkörpern. Also als Indianer, Trapper, Süd- oder Nordstaatler oder als Bewohner des frühen Amerikas. Hier kommt auch richtige Lagerfeuer-Romantik auf.
Das Beste aber, die haben ihre eigene Kneipe, abseits der Besuchermeile von der Main Road.
Unsere Gruppe begibt sich ohne uns auf den Rückweg und wir genießen ein letztes Radler, bevor auch wir uns auf den Weg zu unserem WoMo machen. Gut dass ich mein
Portemonnaie mitgenommen habe, denn nur "Gott hat Kredit - der Rest muss cash zahlen" 😇
CP:
94535 Eging a.See/Bayerischer Wald, Ruberting 35
A3/E56, Ausfahrt 113. Noch etwa 4,5 km Richtung Eging. Beschilderter Abzweig zur Westernstadt.
GPS-Koordinaten: Breitengrad 48° 41' 41" N (48.694730)
Längengrad 13° 15' 55" E (13.265450)
28.5.2016
Da ich für heute Abend eine Fahrt mit dem Swarovski Kristallschiff gebucht habe, müssen wir "vorzeitig" abreisen, denn nachts kann ich nicht fahren und
schon gar nicht unseren Campingplatz unbeschadet erreichen.
Also entweder noch ein Abend in Pullman City oder ein Mädelstraum wahr werden lassen und jede Menge funkelnde Steine auf dem Erlebnisschiff bewundern und dazu ein
leckeres Abendbuffet genießen. Lag es an der Aussicht auf das Buffet oder eine Donau -Schifffahrt mit dem Ausflugsdampfer von Passau bis Linz und zurück? Es sind die Klunker, die
ausschlaggebend sind für unsere Entscheidung. Also alles abbauen, verstauen und dann geht es los Richtung Dreiflüssestadt.
In Passau steuern wir unser Womo Richtung Messegelände, da unser Navi (Dank fehlendem Stromkabel) vor Passau den Geist aufgibt. Allerdings wird der
Weg von hier Richtung Innenstadt zu weit, daher steuern wir den nächsten Platz lt. Promobilführer in der Bahnhofstraße an. Die wird auch ohne Navi zu finden sein ;)
Gefunden ja, aber wir stehen auf einem "Busparkplatz" ohne jeglichen Komfort für 3,- € die Stunde... Egal, wir haben Durst und Hunger und parken. Danach steuern wir
Richtung Altstadt, bevor wir uns einen schöneren Stellplatz für die Nacht suchen.
Was isst man in Bayern? Richtig: Schweinsbraten, Haxe, Leberkäs' dazu Knödel und Blaukraut. Nur genau das finden wir nirgends! Italiener, Döner oder höchstens ein
Imbiss mit Würstchen und Leberkäs’ Semmel. Aber wir wollen uns gemütlich hinsetzen. Da es anfängt zu tröpfeln, entscheiden wir uns für das nächste Lokal: ein Asiate! Ok., erste Erkenntnis: Auch in einer bayerischen Innenstadt hat die internationale Küche das Regiment übernommen und ist es mittlerweile schwierig, gute deutsche Küche zu
finden.
Gut gestärkt bummeln wir danach durch die Stadt. Wir besuchen die ehemalige Jesuitenkirche St.Michael.
Zum ersten Mal, dass ich eine Kirche nur in schwarzem Marmor und Gold sehe. Sehr beeindruckend! Ebenso die Stuckarbeiten aus dem Jahr 1675-1677. Da in der
Kirche gleich eine Trauung stattfindet, wollen wir nicht länger stören und statten stattdessen dem größten Dom nördlich der Alpen, St. Stephan, einen Besuch ab.
In der Kapelle steht das Hoch Grab des Bischofs von Trennbach + Ahnentafeln, die über die gesamte Wandfläche geht. Im Inneren ist die
weltweit größte Orgel mit 233 Registern und 17.974 Pfeifen zu bestaunen. Stuckarbeiten und die Fresken im Mittelschiff gipfeln im Kuppelgemälde. Gott Vater inmitten der Evangelisten. Näheres
nachzulesen bei Wikipedia.
Die besten Fotos kann man vom Domplatz machen, wo sich der weiß gekalkte Dom erhebt. Wir schießen das beste Foto von der Statue Maximilian I., eingerahmt von den beiden Türmen des Doms. Dann müssen wir zurück zum WoMo, damit wir uns rechtzeitig für den Abend umziehen können.
Im Norden wird die Altstadt von der Donau und im Süden vom Inn eingerahmt. An der Ilzbrücke
schlagen wir unser Nachtquartier auf. Hier gibt es einen schönen Stellplatz direkt im Grünen am Abenteuer Spielplatz. Bevor wir zur Abendveranstaltung starten, gehe ich eine Runde mit Lilly
spazieren und relaxe noch ein bisschen im Grünen vor dem Wohnmobil.
(Kleiner Tipp: das Womo entlang der Straße gegenüber der markierten Stellplätze stellen = dann hat man einen Rasen direkt vor der Tür für Markise und Stühle ...) Stellplatz 8,-€ Nacht. Nur V/E+
Strom. Toiletten.
SP: Halser Str.2, 94032 Passau, GPS: 48.578660 / 13.473750
Vom Stellplatz sind es nur ein paar Minuten zur Prinzregent-Luitpold-Brücke, die über die Donau in die Altstadt führt.
Wohin jetzt? Rechts oder links entlang?
Wir sind spät dran und müssen noch die bestellten Karten abholen. Und Lilly hat Angst vor den vielen Autos, die an uns vorbei sausen. Also nicht auf der linken Seite zu den Schiffen, die dort am
Dreiflüsseeck liegen, nein unser "Kristallschiff" liegt am Ende des Kai auf der rechten Seite. Karten abholen und schon geht es bei strahlendem Sonnenschein aufs Schiff. Unser Tisch liegt genau
gegenüber des Gala-Buffets. Glück gehabt!
Nachdem wir unsere Plätze eingenommen und Getränke bestellt haben, erkunden wir das Schiff und machen Fotos an Deck mit Blick auf Palme und Altstadt. Sieht fast aus, als wären wir im Süden.
Mediterraner Charme am Donauufer.Dann wird das Buffet eröffnet. Lecker! Wir genießen die Fahrt und das Essen.
Unzählige Swarovski-Kristalle glitzern im Inneren des Schiffes, umrahmt von Musik. Und dann bittet mein Sohn tatsächlich seine Freundin auf die Tanzfläche. Mutig nach dem 5 Minuten Crashkurs! Er
schlägt sich tapfer und macht sie glücklich. Was man nicht alles so aus Liebe macht. ..
Die Zeit nach Linz vergeht wie im Flug, die Rückfahrt erscheint länger. Gegen 23.00h legen wir wieder an.
Die beleuchtete Veste Oberhaus thront 105 Meter auf der gegenüber liegenden Ilzseite. Leider hat diesmal für einen Besuch die Zeit nicht mehr gereicht. Wir sind 5
Min. später müde und glücklich zurück in unserem WoMo.
29.5.2016
Nach dem Frühstück fahren wir 250 km Richtung Oberbayern nach Bad Tölz. Unterwegs erstehen wir noch einen Blumenstrauß, denn
wir besuchen die Oma.
Da wir uns etwas mit der Entfernung verschätzt und zu spät losgefahren sind, kommen wir nicht rechtzeitig zum Mittagessen. Um 14.00h treffen wir ein, zum
vorgezogenen Kaffee und Kuchen. Dann wird gleich der Grill angeworfen und es wird ein schöner und gemütlicher Sonntag. Gegen Abend brechen wir auf, damit wir noch heute Zuhause ankommen.
Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Unwetterwarnung und Aquaplaning. Das Fahren wird mir zu anstrengend, wir fahren in Ingolstadt ab und
platzieren uns vor dem Burger King. Die Raststätten sind mir zu unsicher.
Wir schlafen bis kurz nach 4.00 Uhr, dann geht es ohne Probleme weiter Richtung Heimat. Kurz nach 8.00 Uhr liefere ich Beide bei den Eltern der Freundin ab. Es
bleibt noch Zeit fürs Frühstück, bevor für sie die Schule beginnt. Ich mache mich auf den Heimweg, bevor mir die Augen zufallen. Hilton hole ich später
ab.
Das war's von unserem Kurzurlaub aus Bayern.
10 Dinge, die ich auf dieser Reise gelernt habe:
1. Familie bleibt Familie
2. Liebe vermag fast alles
3. Man sollte nie den Glauben aufgeben
4. Immer flexibel bleiben
5. Diplomatie muss man lernen
6. Man braucht keine Edelsteine zu besitzen, um glücklich zu sein - anschauen genügt
7. Wer spontan ist, hat mehr vom Leben
8. Genieße die Augenblicke
9. Menschen kann man ändern
10. Camper und Reisemobilisten sind doch unterschiedlich ;)