Wer sich über das freut, was er hat, hat keine Zeit mehr über das zu klagen, was er nicht hat
In diesem Jahr habe ich begonnen, meine Ziele in die Tat umzusetzen.
Nicht, dass ich das nicht schon früher gemacht hätte, sogar in meinem Kalender war für jeden Monat ein Reiseziel eingetragen, aber in die Tat wurden sie nicht umgesetzt.
Dabei wäre es so einfach. Haustür zu, Schlüssel rumdrehen und los!
Zumindest theoretisch...
In der Praxis sieht es anders aus. Termine, fremde und eigene und ein Verantwortungsbewußtsein, das für die Umsetzung des Zieles mal wieder im Wege steht.
Warum eigentlich?
Als wir in Südafrika waren, ging es doch auch!
Die Probleme, oder was man dafür gehalten hat, waren weit weg und daher einfacher zu lösen.
Manchmal hilft deligieren oder "Nein" sagen.
Vor Ort meint man immer, man muss selbst dabei sein. Mitentscheiden.
Manchmal ist es auch richtig, aber es hemmt. Hemmt, die eigenen Ziele umzusetzen.
Dann ist da noch der Partner, mit eigenen Vorstellungen und Zielen. Eigentlich würde er ja gerne ...
Er wird mal sehen ... Zunächst müsste aber .... Leider geht es momentan nicht ....
Und dann ist wieder ein Jahr vergangen, wieder nur vor sich hingelebt und die Zeit "abgesessen".
Das kann so nicht weitergehen. Ich will das nicht mehr.
Gestern sagte mir eine Frau in einem Gespräch, wenn die Entscheidungen keine Konsequenzen haben, wird sich auch nichts ändern, warum auch?
Recht hat sie. Es muss sich was ändern. Ich muss was ändern.
Aber Entscheidungen verändern immer unser Leben. Mal positiv, mal negativ. Und es ist nicht immer komfortabel, weil sich das Leben nicht zu 100% vorausplanen läßt.
Auf der Couch, vor dem Fernseher, die gewohnte Umgebung und die Freunde in Reichweite ist es komfortabel. Da stellt sich bei vielen die Frage, warum überhaupt diese Komfortzone verlassen?
Man lebt doch ganz gut vor sich hin im alten Trott, ab und zu mal eine kleine Auszeit und Schluss.
Soll ich das mein restliches Leben so weiter machen?
Den ersten Schritt habe ich bereits im letzten Jahr getan. Für die spontanen Einfälle und deren Umsetzung musste ein Wohnmobil her. Flexibel und spontan lautet ab sofort das Lebensmotto!
Aber so richtig kommen wir nicht voran. Nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Ok. Es gibt ja auch Kompromisse. Mit einem rollenden Hotel ist es ja möglich, auch Freunde bzw. Freundinnen einzupacken und loszufahren.
Leider sind die noch unflexibler als mein Mann. Ich könnte verzweifeln.
Über ein Mitreiseportal begebe ich mich auf die Suche nach einer Frau, etwa gleiches Alter und möglichst ähnliche Interessen, was eine gemeinsame Reise betrifft.
Tatsächlich finden sich einige interessante Anzeigen. Allerdings mit Planungen die in weiter Ferne liegen. Genau das möchte ich nicht.
Woher soll ich wissen, wohin ich in ein paar Monaten reisen möchte? Vielleicht ist zu dem Zeitpunkt gerade dort schlechtes Wetter oder ich bin am anderen Ende der Welt. (Zumindest theoretisch) ;)
Und dann mit dem Wohnmobil? Nein, danke. Es soll schon ein komfortables Hotel sein.
Also doch Pauschalreise. Das möchte ich auch nicht.
Stellt sich mir natürlich die Frage, wie ist es mit einer vollkommen fremden Person über einen längeren Zeitraum auf beengtem Raum im Wohnmobil zu reisen? Mit meiner Idee, vollkommen Fremde zu einer Reise einzuladen, bin ich ja schon 2x in Südafrika auf die Nase gefallen.
Dort sollte ich dann die Rundumbetreuung für die Damen übernehmen oder sie zumindest überall hinfahren, damit sie nicht selbst aktiv werden müssen. Wenns geht, auch die Kosten übernehmen.
Vielleicht doch alleine reisen? Mit mir selbst klappt das prima. :)
Ich plane auch wahnsinnig gerne eine Reise. Informationen über Land und Leute, was man machen könnte. (Hier liegt die Betonung auf könnte. Es heißt nicht "müsste") Wann, wo was los ist oder
welche Tipps andere bereit halten. Aber wie gesagt, ohne strengen Zeitplan und ohne den Stress eines komplett durchgetakteten Urlaubes. Dann kann man ja gleich in eine Busrundreise buchen.
Genau festgelegt, wann eine Pipipause eingelegt wird, in welchem Lokal man zu essen hat und was man anzuschauen hat bei einer Stadtführung.
Hab ich ausprobiert. Nix für mich. Zumindest noch nicht.
Aber zurück zum Anfang.
Auch dieses Jahr habe ich wieder meinen Kalender mit Reisezielen bestückt. Jeden Monat ein neues Ziel. Manchmal auch nur ein ganz kleines. Sogar mit der Umsetzung hat es geklappt. "Zurechtgeschummelt" - weil einige Ziele gestrichen und gegen Tages- oder Halbtagestouren ersetzt wurden. Jetzt nach der Hälfte des Jahres, war ich zwar jeden Monat "unterwegs", aber tatsächlich waren wir nur 2x 14 Tage auf Reisen. Eben wie viele andere Urlauber auch.
Es muss was geschehen. Pläne machen ok. Aber Taten müssen folgen.
Dass sich mein Ziel ein ganzes Jahr mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, vielleicht nicht ganz in die Tat umsetzen lässt, ist ok. Aber wie wär's für den Anfang mal mit 3 Monaten?