Wenn du schnell gehen willst, geh allein -
wenn du weit gehen willst, geh zusammen. Afrikanisches Sprichwort
Warum mach Montagu?
Nachdem das erste gebuchte Nature Reserve wegen Dauerregen wieder abgesagt wurde, fiel unsere Wahl kurz entschlossen auf das erste angezeigte Camping Resort welches laut Suchergebnis "Wetterbericht" angezeigt wurde und in Montagu liegt. Hier inmitten der Berge sind Sonnenschein und heiße Temperaturen angesagt.
Los geht's
Route: N2 Grabouw - Caledon - Reviersonderend - Stormsvlei - Bonnivale - Ashton - Montagu, 197 km, 2 Std.45 Min. lt. Maps
Somerset West - Montagu, 22.02.2025 Wetter: 23°C ☀️
Unser ursprüngliches Ziel - ein Nature Reserve - mussten wir absagen, da uns Dauerregen an der Küste einen Strich durch die Rechnung macht.
Deshalb wechseln wir die Region. Wir entscheiden uns spontan für das erste Camping- Resort, welches uns die Google Suche anzeigt und in Montagu liegt. Hier inmitten der Berge sind Sonnenschein und heiße Temperaturen angesagt.
Von Somerset West führt unser Weg über Grabouw, den 340 m Houwhoek Pass, weiter auf der N2. Der Verkehr hält sich in Grenzen, aber ein paar Baustellen sorgen für die nötigen Pausen.
Eine längere Pause legen wir in dem kleinen Ort Bonnivale ein, in einem urigen Café, das von außen allerdings wenig einladend wirkt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel in Montagu.
Bevor wir jedoch zum Camp fahren, gehen wir noch Getränke und ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Toilettenpapier zum Beispiel – sicher ist sicher. Und wie sich später herausstellt, war das eine gute Idee, denn auf Campingplätzen weiß man nie, was einen erwartet...
Der Baden Klub liegt lt. Webseite des Clubs 10 km außerhalb in den Bergen. Heißt für uns "Gravel Road". Eine Sache, die mich, wie immer, glücklich macht.
Es gibt mir das "Afrika Feeling", endlose Weite, Natur und Freiheit. Exakt das liebe ich.
Über einen Umweg von 10 km, dank Google Maps, kommen wir kurz nach 15.00 h im Baden Klub an. Der direkte Weg zum Campingplatz führt über Baden. Aber diese Straße wird in Maps nicht angezeigt, da Gravel Road.
Im Klub angekommen, empfängt uns ein wahres Paradies für Familien und Naturfreunde. Das Resort liegt idyllisch eingebettet in eine beeindruckende Bergkulisse. Perfekt, um den Regen hinter uns zu lassen und die Sonne zu genießen.
Die Dame von der Rezeption schwingt sich kurzerhand in ihren Pickup und begleitet uns zu unserem Cottage. Sehr, sehr "basic", stellen wir fest.
Deutsche Urlauber würden jetzt vermutlich "reklamieren", da sie generell Komfort erwarten. Z.B eine Aircondition fehlt und die Temperaturen liegen sicherlich im Haus über 35°C. Für mich kein Problem, es wird sicherlich "irgendwann" abkühlen und dann lüften wir auf Durchzug und hoffen, dass es abkühlt und wir die Nacht schlafen können.
Schnell Auspacken und Lebensmittel in den Kühlschrank. Dann zum Pool und dort in der Bar einen Cafe trinken. Der kostet übrigens 15R, also ca 0,75 €.
Zur Abkühlung hüpfe ich in den Pool, Herr Erdmann hat leider seine Badehose vergessen....
Anschließend unternehme ich einen kurzen Spaziergang über das Gelände, rüber zum Hot Pool, vorbei an Riesenkakteen und 3 grasenden Bokkies, kleine Böckchen, so ähnlich wie Rehe.
Auf dem Rückweg zu unserem Cottage mache ich Bekanntschaft mit einem Camper Pärchen, unterhalte mich über Pick up`s & Aufsetzkabinen mit einem einzelnen Camper und ein paar "Häuser" weiter schenkt mir eine ältere Dame eine Muschelkette und zeigt mir ihr Haus für das sie monatlich 3000R zahlt, incl. Nebenkosten. (sie ist quasi Dauercamper). Keine 2 Std. hier auf dem Platz und ich kenne die halbe Nachbarschaft...
Zurück an unserer Unterkunft, ist das Brennholz für unser Braai langsam zu Glut runtergebrannt, sodass wir unsere Boerewors auf den Grill legen können.
Dazu gibt es Nudelsalat und Krautsalat. (wegen Loadshedding haben wir für das Abendessen umplanen müssen). Wird deshalb vielleicht so oft gegrillt in Südafrika?
Zu einem Sprung in den Hot Pool konnte ich meinen Mann nicht mehr überzeugen. Er ist "grumpy". Kein Internet, mitten in den Bergen - "was soll man denn hier tun?" lautet die Frage. Und Badehose vergessen...
Jetzt löscht er Bilder vom Handy und ist "beschäftigt".
Ich hoffe, morgen nach dem ersten Kaffee ist er wieder besser drauf. Schließlich haben wir extra die Filter-Kaffemaschine und deutschen Melitta Kaffee mitgenommen. Das sollte also klappen.
Jetzt sitzen wir vor unsere Haus und genießen die leichte Brise, die jetzt weht.
Die Grillen zirpen und ich genieße es, jetzt um 20. 30 Uhr noch draußen sitzen zu können. Zumindest so lange die Moskitos uns in Ruhe lassen.
Dann ist Schlafenszeit angesagt, ich habe Bücher dabei. Mein Mann hat keinen Handyempfang und kann nicht im Internet lesen. Tja, moderne Technik und mitten im Nirgendwo passt manchmal nicht zusammen.
🏠 Badenklub, Bath St, Bergsig, Montagu, 6720,
GPS: -33.70632343260272 20.122348084658714
Reisekosten:
gefahrene Kilometer:
Ab: 177.596 km
An: 177.812 km
TKM: 216
Montagu, 23.02.2025
Nach dem ersten Kaffee sieht die Welt für meinen Mann schon besser aus.
Obwohl er mir gleich mitteilt, dass er "hier" im Klub keine Woche bleiben wird.
Ok., die Unterkunft ist schon sehr "basic" und erinnert mehr an ein Schulheim, aber es gibt zwei Pools und sogar einen Camping-Shop.
Hier gibt es Kaffee oder Cappuccino für R15, zwar nur Pulverkaffee, aber ok.
Anschließend fahren wir nach Montagu, um eine Badehose für meinen Mann zu finden. Im Pep Store werden wir fündig. Sogar ganz hübsch und für R110 = ca. 5,50 € wirklich günstig. Mein Mann kauft gleich 2 Hosen.
Ladestecker, Handykarte sowie Data gibt's auch, somit ist hoffentlich der Tag gerettet, denn er kann ins Internet. Ich sag nur "ntv"
Bevor wir zurück zum Klub fahren, stoppen wir in einem ganz bezaubernden Garten Café. Von der Straße ist nicht ersichtlich, dass es im "backyard" so idyllisch ist. Typisches Südafrika Café.
Zurück im Camp wird die neue Badehose im Pool getestet und ein Nickerchen im Schatten unter den Palmen gehalten. Es ist richtig warm, in der Sonne chillen, "versuchen" auf der Wasserrutsche zu rutschen, was wegen fehlendem Wasser nicht gelingt, dann rüber zum Hot Pool, der mindestens 35°C hat und sich dort im Wasser treiben lassen.
Heisses Wasser = Thermalbad für alte Leute. Stimmt ja auch irgendwie... (Auch wenn wir beide uns nicht so fühlen). Richtig chillig.
Wir sind fast die einzigen Camper und haben den Pool für uns, die restlichen Gäste sind bereits abgereist.
Mal sehen, was wir morgen machen. Etwas mehr Action darf es bei einer Woche Camping schon sein. Der Damm, der angepriesen wird zum SUP fahren und sogar SUPs und Kanus verleiht, ist mehr ein kleiner Mini-Teich...
Heute Abend ist wieder Braai angesagt, mehr gibt es nicht zu tun. Der Shop hat zu, also auch kein Billard etc. möglich. Ausserdem haben wir Loadshedding Stufe 3, heißt 3x für 2,5 Std kein Strom.
Also sitzt man draußen und macht das, was an früher auch gemacht hat. Man unterhält sich. Irgendwie schön, so ein bisschen zurück zu gehen in die "gute alte Zeit". (Daran erkennt man übrigens alte Leute. Die reden immer von früher - und dass es viel besser war... "
Mir kommt gerade eine geniale Idee. Falls wir Geld zurück bekommen sollten oder einen Gutschein, dann werde ich morgen versuchen eine Unterkunft in Umshanti zu bekommen.... Irgendwo, wo man SUP fahren kann und es zusätzlich noch weitere Aktivitäten gibt. Mein Mann möchte ans Wasser, vielleicht klappt auch das.
Route: R60 Swellendam - Buffalo Creek - Umshanti - Riviersonderend,
145 km, 1 Std.44 Min. lt. Maps
Montagu, Montag, 24. Februar 2025 um 10:30
Die Entscheidung ist gefallen,wir reisen ab. Alleine hier in den Bergen im Camp ohne Strom macht kein Spass. Schnell zusammen gepackt und los geht es Richtung Umshanti, für 1-2 Tage, um jetzt wirklich mal SUPen zu können.
Mal sehen, wie es meinem Mann gefällt. Deshalb fahren wir jetzt auf gut Glück dorthin. In der Zwischenzeit schaut Vicky, die Campingplatzbetreiberin, ob sie für uns noch ein Plätzchen findet.
Umshanti ist einfach klasse. Wenn man in den vorderen Unterkünften schläft, gibt es den See Blick als Zugabe. Leider gibt es heute als kleine Zugabe Wolken und trübe Sicht, mit Ausblick auf viel Regen ab heute Nacht und den morgigen Tag.
Direkt an der Abzweigung auf dem Weg zu Umshanti liegt INFANTA, (einem Camper Ausbauer für Offroad-Fahrzeuge). Klar, dass wir hier einen ungeplanten Stopp einlegen. Wir werden nicht nur herzlich empfangen, sondern erhalten noch eine Führung durch die Ausstellung und der Werkshalle mit Besichtigung der verschiedenen Modelle. Ich bin schockverliebt. Allerdings haben die Modelle auch heftige Preise. Ab 650.000R je nach Ausführung.
Aber träumen darf man ja. Weiter jetzt nach Umshanti.
Wir sind mindestens 1 Std zu spät und ich kann Vicky nirgendwo finden. Deshalb zeige ich jetzt meinem Mann den Platz, Ich komme mir vor wie ein Sales Manager. Auch mein Mann findet es hier toll, nach dem ersten Rundgang. Aber wir haben erstens keine Unterkunft und zweitens ist Regen angesagt, also fahren wir weiter.