5.4.2016, Wetter: warm und sonnig
Heute sollten die Tiere etwas größer werden, deshalb sind wir zum Cheetah Sanctuary gefahren. Einem Geparden-Hilfsprojekt, das von Spier nach Somerset umgezogen ist. 14 Geparden und 2 Junge (=cups) sind hier theoretisch zu sehen. Zuvor wird allerdings ein Film abgespielt (muss von einem Asbach uralten Film auf DVD umkopiert worden sein und ist allerschlechtester Qualität und Machart), danach folgt eine 30-Minütige Führung.
Da alle Volontärs sind, die meisten aus Deutschland, kann die Führung in Deutsch erfolgen. Zunächst hatte ich angenommen, ich hätte mich verhört, als die Volontärin auf die Frage, wie lange sie denn hier sei antwortete; 1 Monat und "ich muss leider noch 1 Monat bleiben¨. Die meisten sind ja traurig, wenn sie wieder zurück müssen, aber irgendwann hat einmal in Südafrika jemand erkannt, dass man mit den Volontären richtig gutes Geld verdienen kann.
Die sind nicht nur bereit umsonst zu arbeiten, nein, auch noch dafür zu zahlen!!! Allerdings gehen die meisten blauäugig davon aus, dass sie dann mit den ¨wilden Tieren¨ auch tatsächlich viel zu tun haben. Tatsächlich dürfen sie Gehege ausmisten, an der Kasse Eintrittsgelder kassieren und die Leute durch die Gegend führen. Ab und zu dürfen sie auch mal in die Gehege, wenn einer der Männer dabei ist, der die Tiere von klein auf kennt und füttert.
Tja, und so kommen sie dann die deutschen Mädchen und Jungs, arbeiten umsonst und die Eltern bezahlen das Ganze. Blöd sind sie nicht, die Hilfsorganisationen....
Nachdem also die Führung begonnen hat, werden zunächst 3 Hunde gezeigt, die auf den Farmen eingesetzt werden, damit die Schafherden geschützt werden, da Geparden niemals ein Tier angreifen, das größer ist als sie. Und diese Kangals und Co. sind einiges größer.
Somit schießen die Farmer nicht mehr auf Geparden, da die Hunde die Herden beschützen und damit wird der Bestand der Geparden gesichert. Die Organisation stellt dem Farmer den Hund und Futter für 1 Jahr, dafür garantiert er, dass er keine Geparden oder andere kleinere Foxhund etc. schießt.
Nach den Hunden im nächsten Käfig kleine Katzen, ähnlich wie Geparden, nur viel kleiner. Namen habe ich vergessen. Allerdings haben sie sich im hohen Gras versteckt und waren nicht sichtbar.
Nächster Käfig - kleine Schildkröten und im übernächsten dann 2 sehr süße Erdmännchen. Dann endlich Richtung Geparden. Leider lassen sich nur 2 der 14 Tiere überhaupt blicken und das in ziemlicher Entfernung. Reicht nicht einmal für ein gutes Foto mit meiner Kamera...
Es ist ziemlich stürmisch, deshalb beschließen wir, den Rückzug anzutreten. Dann ist uns doch noch das Glück hold und die beiden Cups - zwischenzeitlich schon ein paar Monate alt und im Prinzip schon fast erwachsene Tiere, haben ihren Mittagsschlaf beendet und sind nur wenige Meter von uns im Käfig zu sehen. Allerdings liegen sie im Stroh und machen auch nicht viel Anstalten, sich von ihrem Schlafgemach zu erheben. Daher verlassen wir das Gehege nach der kurzen Führung. Für 250 R pP. besteht die Möglichkeit, sich die Tiere näher anzusehen und auch zu streicheln und ein Foto mit ihnen zu machen. Habe ich vor 3 Jahren bereits mit Bärbel gemacht, als sie zu Besuch war. Lohnt aber nicht wirklich, da auch nur ein paar Minuten Zeit sind, je nach Andrang der Gäste. Dafür jetzt 750,-R hinzublättern ist mir wirklich zu viel.
Mein Sohn, soll seine Meinung kund tun zum Hauskauf, daher nochmals eine Hausbesichtigung. Es gefällt sowohl meinem Sohn, als auch der Freundin. Ich bitte den Agent nachzufragen, ob der Verkäufer einen Preis von 2.8. akzeptiert, bevor ich ein schriftliches Angebot mache. Leider akzeptiert er den Preis nicht. Sein Angebot 3.0. Sehr schade, aber ich gehe nicht höher. Noch nicht...
Nach der Hausbesichtigung geht es Richtung Stellenbosch. Mitten auf der doppelspurigen Straße springt mir plötzlich ein Mann vor das Auto. Zuerst läuft er vor dem Wagen vor mir auf die Straße, springt aber zurück. Dann das gleiche bei mir. Ist der lebensmüde?
Er läuft nicht über die Straße, er versucht mir direkt ins Auto zu laufen. Als ich ausweiche, ändert er die Richtung und rennt nochmals von oben direkt in meine Fahrtrichtung, also nicht quer über die Straße, sondern längst gegen Fahrtrichtung.
Mein erster Gedanke - ein Selbstmörder!
Nur ein Bruchteil einer Sekunde später denke ich, der will einen Unfall verursachen, um Geld von der Versicherung zu kassieren. Nicht mit mir! Blitzschnell ziehe ich den Wagen nach rechts. Trotzdem zittere ich am ganzen Körper. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn ich ihn erwischt hätte.
Ein paar Kilometer weiter in Stellenbosch, melde ich den Vorfall sofort bei der Polizei.
Ich war sicher, dass die Polizei denkt, ich bin verrückt und mir keiner die Geschichte abnimmt. Was sagt der Polizist? "Ja, das ist mir vor kurzem in Grabouw auch passiert. Sind Sie sicher, dass es nur einer war?"
Eigentlich habe ich nur einen auf der anderen Straßenseite gesehen. Hinterher höre ich, dass doch noch welche am Straßenrand gesessen haben, die ich aber nicht bemerkt habe. Laut Polizei ist "Hijacking" eine bekannte Masche, Fahrzeuge zum Anhalten zu bringen. Die Schrecksekunde, wenn der Autofahrer bremst, nutzen sie sie aus und dann springen die anderen hinzu und halten dem Fahrer eine Pistole an den Kopf, um ihn dazu zu bewegen, das Auto inclusive Inhalt "freiwillig" abzugeben. (Hijacking/Carjacking bezeichnet eine gewaltsame Übernahme, Entführung oder Raub unter Androhung von Gewalt).
Meine Frage, was ich in einem solchen Fall tun soll, falls mir das nochmals passiert? Antwort der Polizisten: "Gas geben", selbst wenn man den Mann überfährt, dann zur nächsten Polizeistation! Wow!!! Mit dieser Antwort von der Polizei habe ich nicht gerechnet.
Als ich die Geschichte Ammarentia und auch bei Olaf erzähle, die gleiche Antwort: "Gas geben! Keinesfalls anhalten!!!"
Bummeln ist mir jetzt vergangen. Wir schauen uns trotzdem auf dem Craft Market um. Alle verkaufen das Gleiche. Masken, Bilder, Holzgegenstände, Ketten und kleine Dekoartikel als Souvenirs. Aber alles nicht aus Südafrika. Die Sachen kommen vom gesamten afrikanischen Kontinent. Vieles aus Zimbabwe und Mali. Die wirklich schönen südafrikanischen Tücher oder bunten Ketten und ähnliches etc. sind alle verschwunden.
Abends sind wir zum Braai bei Olaf eingeladen. Vorher aber beziehen die beiden ihre neue Bleibe bei Margit in Firlands. (Farm Gordons Bay) Ich schlafe heute im Appartement bei Norfried. Ist um die Ecke von Olaf, deshalb kann ich auch mal 2 Hunters trinken ;).
Kosten: App. Norfried 800,-R Einkauf Braai ca. 250,-R Cheetah Sanctuary 30,-R Deko-Enten 130,-R Getränke 57,- R Getränke Einkauf Braai 231,95 R Chelsea Café Frühstück 280,- R AB
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