Paternoster – ehemals ein kleines Fischerdorf mit kleinen, weißgetünchten Fischerhäusern, ca. 1500 Einwohnern, von denen die meisten seit Generationen vom Fischfang leben und mit endlos weißen Stränden. Er gilt als der wohl romantischste und friedvollste Ort an der malerischen Küstenlinie.
Im Hintergrund das blaue Meer, das den perfekten Rahmen zu den blauen Fensterläden gibt. Dazwischen überall am Strand und vor den Häusern bunte Fischerboote. Hindrapiert und perfekt in Szene gesetzt. Maritime Dekoration, ein einheitliches Auftreten sowie liebevoll angelegte Vorgärten bestimmen das Straßenbild. Ein Postkartenmotiv findet sich nach dem anderen.
Nach wie vor prägen die alten, weiß geputzten Häuser das Bild des kleinen Ortes. Zwischen November und April wird an der Küste der begehrte "West Coast Lobster" gefangen. Obwohl die Fangquoten reglementiert sind, finden sich entlang der Dorfstraße viele Fischer, die trotzdem
Ihren Fang den Touristen anbieten, auch wenn sie dafür mit beträchtlichen Strafen rechnen müssen.
Da Paternoster ein ruhiger, eher verschlafener Ort ist, der jedoch nur etwa 2 Std. vom turbulenten Kapstadt entfernt liegt, kommen insbesondere viele Kapstädter am Wochenende hierher.
Mittlerweile hat sich das Ortsbild etwas verändert (ich war das erste Mal 2003 hier) und viele Häuser wurden renoviert, zu Gästehäusern und privaten Zimmervermietungen umgewandelt und es sind viele neue Feriensiedlungen entstanden.
Nachmittags kann man die Fischer beobachten, die mit ihren Booten zurückkommen und am Strand ihren frischen Fisch direkt vom Boot verkaufen. Direkt am Hafen gibt es eine Art Fischbude, die hervorragenden Fisch anbietet zu minimalen Preisen. Auch Restaurants bekommen den Fisch „fangfrisch“ geliefert und sind daher gut besucht. Während der Sommermonate ist daher eine Reservierung im bevorzugten Lokal dringend angeraten.
Eines dieser Lokale liegt schon von weitem gut sichtbar durch sein rotes Dach, malerisch direkt auf dem Strand. Davor erstreckt sich weißer Sandstrand und türkisblaues Meer. Am Nachmittag kann man Reiter beobachten, die hier am Strand entlang galoppieren und denen der Wind durch die Haare weht. Oder man schaut den Spaziergängern zu, die mit und ohne Hund hier Wind und Meer genießen und ihre Spuren im Sand hinterlassen.
Wie wär’s mit einem Besuch des Leuchtturms am Kap Columbine? Allerdings ist vorher
Eintritt zu entrichten, denn das „Cape Columbine Lighthouse“, 1936 erbaut, aber immer noch betrieben, steht unter Denkmalschutz und steht im Naturschutz- Gebiet.
Wer die großen Boulder mag, der biegt gleich am Eingang nach rechts ab. Hier sind Felsformationen, die dem Strand vorgelagert sind, der aber weniger zum Baden einlädt.
Dafür kann man hier in Ruhe einen Sundowner in einer der urigsten Kneipen genießen und dem Sonnenuntergang zuschauen. Wer will, kann hier auch übernachten. Aber das ist eher für Abenteurer und Backpacker und weit entfernt von den touristischen Ansprüchen der europäischen Gäste. 😉
Die Gästehäuser haben sich hier auf die Ansprüche internationaler Urlauber eingestellt und bieten unterschiedlichste Unterkünfte an. Von privaten Gästezimmern, Cottages oder 5* Unterkünften werden die Anbieter allen Wünschen gerecht.
Auch die Restaurants – in erster Linie Fischlokale – bieten vielfältige Küche an. Aber wie schon erwähnt, in der Hochsaison werden Reservierungen für ein gepflegtes Abendessen mit schöner Aussicht, empfohlen.
Wer allerdings Selbstverpflegung in einem der Ferienhäuser bevorzugt, sollte sich rechtzeitig VORHER mit allem eindecken, was er so benötigt. Es gibt zwar einen örtlichen Supermarkt, der aber mehr auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung eingerichtet ist. Grillkohle, Holz, Getränke können hier eingekauft werden, aber ansonsten ist die Auswahl eher begrenzt.
Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man dem alten Gemischtwarenladen „Winkel op Paternoster“ – früher mit allem ausgestattet, was die Bevölkerung so brauchte. Von Töpfen, Geschirr, Lebensmitteln, Süßigkeiten, eingemachten Konserven bis hin zu alten Antiquitäten und Dingen des täglichen Gebrauchs. Heute eher ein „Touristenmagnet“, der Touristenquatsch verkauft. Trotzdem, wenn man es noch nicht gesehen hat, dann muss man dort unbedingt vorbeischauen.
Ich empfehle auch, hier im kleinen Garten an einem der Tische Platz zu nehmen und einen Kaffee zu trinken und dazu ein Stück selbstgemachten Kuchen zu essen.
Ein paar Meter weiter nebenan, auch ein sehr niedliches Café, das neben altem und liebevoll dekoriertem Krimskrams und Trödel, Garten Deko und Pflanzen sowie einen kleinen Laden mit Second Hand bzw. alternativer Mode verkauft. Unbedingt mal reinschauen.
Entlang der ganzen Dorfstraße finden sich viele kleine Geschäfte, die es lohnen, mal dort vorbeizuschauen. Also, beim nächsten Besuch in Kapstadt einen Abstecher nach Paternoster einplanen.
Von ellenlangen weißen Stränden bis hin zu den Bouldern Richtung Titties Bay - Cap Columbine
Für jeden Geschmack das Richtige. Elegante Restaurants genauso wie Fischlokale am Strand
Wer nach Paternoster kommt, sollte Zeit und Liebe zur Natur mitbringen. Nichts für Actionhungrige.