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Москва не сразу строилась! Auch Moskau wurde nicht an einem Tag erbaut! Russisches Sprichwort
Königsberg, 1255 gegründet, war die Hauptstadt der Provinz Ostpreußen. Im Nordosten Europas gelegen, mit einer etwa 250 Kilometer langen Küste zur Ostsee, liegt das Kaliningrader Gebiet, wie heute Königsberg genannt wird.
Mit den umliegenden Gebieten ist es etwa so groß wie Schleswig Holstein und hat fast 955.000 Einwohner. Es grenzt an Polen und ist abgegrenzt von Russland, denn Lettland, Litauen und Weißrussland liegen dazwischen. Seit Polens und Litauens EU-Beitritt ist Kaliningrad sogar von einer EU-Außengrenze umgeben. Trotzdem ist Russisch die Haupt-landessprache und hier rollt der "Rubel".
Der Königsberger Dom ist eines der beliebtesten Bauwerke in Kaliningrad. Nach Ende des zweiten Weltkrieges war er nur noch eine Ruine, wurde aber heute wieder fast komplett hergestellt, unter anderem mit deutschen Finanzmitteln. Viele Jahrhunderte haben Deutsche die Geschichte Kaliningrads geprägt. Auch der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) hat sein Grab an der Aussenseite des Doms.
Für die heutige Jugend ist das deutsche "Königsberg" nur noch Geschichte. Sie fühlen sich als Russen.
Neben dem mittlerweile restaurierten Dom sind die alten Stadttore aus dem 19. Jahrhundert eine Besichtigung wert. Das Königstor, ein imposanter Bausteinbau, war ein Symbol anlässlich der 750 Jahr-Feier im Jahre 2005. Auch sehenswert das Rossgärter Tor, das Friedrichsburger Tor und das Friedländer Tor, die alle unterschiedlich aussehen. Das Brandenburger Tor dient noch heute als solches, Autos und Strassenbahnen fahren hindurch.
Vom Königsberger Schloss sind nur noch ein paar Gesteinsbrocken übrig. Der damalige Parteichef Leonid Breschnew ließ die kümmerlichen Reste 1968 sprengen. Heute wird am Zentralplatz nach Schlossresten gegraben. Unter Anderem, weil dort das legendäre Bernsteinzimmer vermutet wird.
Am Zentralplatz ließ Breschnew das 16 stöckige Haus der "Brete"? bauen. Ein großer, hässlicher Kasten, der allerdings nie fertig wurde, da der Boden (vermutlich durch die Schloss Sprengung) nicht fest genug war. Es wurde z.T. auf die alten Mauern des Schlosses gebaut und das Gebäude sah nach seiner Fertigstellung aus, wie der "schiefe Turm von Pisa".
Auch viele Museen locken in der Stadt. Das Dommuseum, das Museum für Kunst und Geschichte, das Immanuel-Kant-Museum und das Bernsteinmuseum. Viele kommen jedoch nach Kaliningrad, um Ihre alte Heimat oder die Geschichte Ihrer Vorfahren zu begreifen. Daher werden sie oft "Heimwehtouristen" genannt.
Wer shoppen gehen möchte, der findet viele Produkte auf dem Markt oder bringt ein "Klassisches Souvenir" mit. Bernstein, in allen Farben und Formen. Das „Baltische Gold“, wie Bernstein auch gerne bezeichnet wird, ist untrennbar mit der Ostsee-Küste verbunden. Heute zwar nicht mehr modern, aber die Älteren kennen es noch. Denn jede Frau hatte damals eine Brosche, eine Kette oder einen Anhänger aus Bernstein.
Anreise: Die russische Fluggesellschaft Aeroflot fliegt Kaliningrad (über St. Petersburg oder Moskau) an. DFDS bietet Verbindungen zwischen Klaipeda und Kiel bzw. Sassnitz. Von Kiel nach Klaipeda dauert die Überfahrt ca. 21 Stunden, von Sassnitz etwa18 Stunden. Auf den Fähren ist ein Transport von Wohnmobilen kein Problem.
Für den kleinen Stempel im Pass, sollte man sich allerdings in Geduld üben und hoffen, dass nicht das ganze Wohnmobil durchforstet wird. Wichtigstes Dokument ist die Zoll-Einfuhrbescheinigung für das eigene Fahrzeug. Ohne diesen läuft bei der Ausreise nix!
Vor Antritt der Reise sollte man sich allerdings bei der Versicherung eine grüne Karte besorgen und das Visum klären. (Kosten ca. 50-70,- €). Für alle ADAC Mitglieder die beliebten Toursets oder Straßenkarten besorgen.
Camping: beim Hotel Baltika, Sanitäreinrichtungen des Hotels können genutzt werden. Zum Stadtzentrum sind es 3,5 km, ca. 15 Minuten.
Adresse: Russische Föderation
236001 Kaliningrad/Pregel
Moskovskiy prospekt 375
GPS-Koordinaten
Breitengrad 54° 42' 35" N (54.709950)
Längengrad 20° 32' 24" E (20.540020)
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