Eine Überraschung der anderen Art
Wilderness - Hermanus, 23.11.2016 Wetter: 20 C ° ⛅️ ☁☔
Tagesziel: 100 km
Der Morgen beginnt mit einem wunderbaren Frühstück. Schade, daß wir nicht mehr Zeit haben, hier noch den Tag zu verbummeln - auf der Terrasse sitzen und lesen, mit dem Kanu über den kleinen See paddeln und am Abend am Feuer sitzen und ein richtiges Braai genießen... Wir müssen also wieder kommen. ;) Nachdem wir uns von Noel verabschiedet haben, geht es zurück auf die N2 Richtung George, dem Golferparadies an der Garden Route. (Hier gibt es von Gary Player entworfene Golfplätze, eine Golfschule und natürlich fehlt auch nicht für die High Society ein entsprechendes Hotel ;).
Ich hätte mir gerne die Stadt angesehen, die seinerzeit im Jahre 1811 durch die Briten gegründet und nach ihrem damaligen König, George III, benannt wurde. Früher war die Stadt schwer zugänglich, da sie für damalige Verhältnisse in den Outeniqua Bergen schwer erreichbar war. Nach der Eröffnung des Montagu Passes 1847 wuchs die Stadt und es entwickelte sich reger Handel. Heute ist die ca. 10 km vom Meer entfernte Stadt das wirtschaftliche Zentrum an der Garden Route. An der N2 führt die Straße Richtung Hermanus, auf der N12 geht es Richtung Norden in die Karoo. (wer noch nicht da war, sollte auf jeden Fall wenigstens eine Route hier entlang fahren). Da George auch einen Flughafen hat, kann man natürlich auch schnell mal nach Kapstadt oder Johannesburg fliegen.
Wir fliegen "tief" weiter Richtung Mosselbay. Leider wechselt das Wetter zwischen Regenschauer und gelegentlichem Sonnenschein. Als wir uns Mosselbay nähern, regnet es unaufhörlich. So ein Mist! Ich liebe Mosselbay. Kleiner cooler Ort mit einer schönen Strandpromenade. Aber ein Kaffee (bzw. Tee für mich) ist drin. Da hier entlangzubummeln jetzt wenig Freude macht, entscheiden wir uns weiter zu fahren.Bis nach Kapstadt sind es noch 430 km.
Vorbei an Albertina, mit dem House of Aloe. Hier entstand die erste Aloe Vera Fabrikation. Nicht zu verfehlen, da eine rießige, aus Metall angefertigte Aloe Pflanze den Weg weist. Ich muss sie tatsächlich anfassen, um zu prüfen, ob sie nicht vielleicht doch echt ist ...
In dem Shop gibt es dann alles, was man in irgendeiner Form aus Aloe Vera herstellen kann. Kosmetik, Cremes und Lebensmittel. Da ich mich nicht entscheiden kann, kaufe ich "Nichts". Lediglich eine Flasche Aloe Saft wechselt den Besitzer. Ich liebe den Saft mit den kleinen Aloestückchen. Lecker und gesund!
Nächster Stop Riversdale. Ein MUSS für jede Frau. Direkt an der Straße gelegen (man kann es also auf keinen Fall verpassen) liegt das "House of Decoration". Verschiedene Shops und kleine Cafés mit hausgemachten Kuchen und Pasteten zwingen sozusagen jede Frau hier Halt zu machen. Hier gibt es jede Menge Schnickschnack für's Haus, alt oder modern und nach Farben sortiert. Von zarten Pastelltönen bis zu poppig bunten Farben, hier muss man einfach was finden ...:) Auch Halstücher oder Spielsachen oder Geschirr steht zum Verkauf - wie in Südafrika häufig, sind die Läden wahre Schatzkästchen und nicht so eng in ihrem Sortiment. Was dem Inhaber gefällt, wird verkauft und in vielen Fällen, gehört ebenfalls ein Café dazu. Herr Erdmann hat es tapfer ertragen und musste auch keine Einkaufstüten verstauen. Aber beim nächsten Besuch muss ich unbedingt hierher...
Nachdem die Sonne mal kurz hinter den Wolken hervorgeblinzelt hat, regnet es jetzt wieder. Die restliche Fahrt bleibt es wechselhaft. Es klart auf, um ein paar Orte weiter wieder die Schleusen zu öffnen...
Vielleicht wird es morgen ja besser. Deshalb entschließen wir uns, diese Nacht in Hermanus zu bleiben. Ein Hotel direkt am Wasser ist schnell im Internet gebucht. Ich hoffe, es ist das tolle Hotel, das ganz in der Nähe der Mainroad ist. Das wäre klasse.
Leider nein, aber das 4* Windsor Hotel liegt ebenfalls Nähe Zentrum und da wollen wir ja hin. Also kurz einchecken, Auto ausladen und dann los. Ganz so einfach ist es mit dem einchecken nicht, da der Receptionist momentan etwas "überfordert" ist und zudem ziemlich gelanweilt. Immerhin drückt er uns einen Schlüssel in die Hand und wir werden vom Kofferboy zum Zimmer begleitet. Der erste Eindruck ist ernüchternd. Schrecklich, um ehrlich zu sein. Das ganze Zimmer macht einen schmuddeligen Eindruck. Alt und schäbig und unser Fenster, bzw. die Balkontür führt ebenerdig zum Parkplatz auf dem Hinterhof. Die Gartenstühle sind ebenfalls im Zimmer zwischengelagert. Direkt vor unserem Fenster sind dann Supermarkt-Einkaufswagen "geparkt" und jeder, der sein Auto hier parkt, hat freie Sicht auf unser Bett. Prima! Na gut, eine Nacht wird's gehen. Schnell duschen, umziehen und dann in unser heiß geliebtes "Ocean Basket" essen gehen.
Als ich ins Bad komme, verschlägt es mir die Sprache. Hat hier jemand sauber gemacht? Sieht nicht so aus... Plastik-Duschvorhang ist an einer Seite an die Wand getackert, damit vermutlich kein Wasser auf den Boden spritzt. Nur leider läßt sich das Wasser nicht aufdrehen bzw. es kommt kein Wasser. Also wieder anziehen und zurück zur Reception. Der immer noch gelangweilte Receptionist verspricht jemand vorbei zu schicken. Etwa eine halbe Stunde später kommt nach telefonischer Rückfrage dann zwar kein Techniker, aber ein Hausboy vorbei. Immerhin bringt er das Wasser zum laufen; wenn auch nicht aus der Dusche, sondern nur aus dem Wasserhahn. Statt Dusche also Badewanne. Zu meiner großen Freude sieht man jetzt im Wasser den Schmutz und die Haare des vorherigen Gastes im Wasser schwimmen. Absolut ekelhaft!!!
Ich will hier weg - leider bringen die Diskussionen am Empfang wenig und wir haben leider voraus bezahlt per Kreditkarte und die ist schon belastet. Mir fehlen für soviel Frechheit einfach die Worte. Ich vermute ganz stark, dass irgendwelche alten "Busfahrer- oder Mitarbeiter Zimmer" versucht wurden, hier an den Mann zu bringen. Auf dem Flur konnte ich am nächsten Morgen sehen, dass es auch wirklich schöne Zimmer zum Wasser gibt, an denen nichts auszusetzen wäre, falls sie auch geputzt sind....
Nachdem wir uns umgezogen haben, ist aller Ärger verflogen, als wir unsere Bestellung im Ocean Basket aufgeben. Wir haben einen superfreundlichen Kellner und das Essen schmeckt, wie immer, bestens. Leider hat Ocean Basket seinen "Hauswein" gewechselt. Schade, der war immer sooooo lecker! Aber das tut dem Essen und dem Abend keinen Abbruch. Nach dem Essen fahren wir zurück zum Hotel und "ertragen" notgedrungen das Zimmer. Das schlimmste Zimmer, das ich seit langem irgendwo gesehen habe...
Reisekosten | gefahrene Kilometer |
Apotheke 61,70 Café 34,- |
Start: 2.604 km Ende: 2.704 km |
Lunch 159,50
Ocean Basket 400,- |
TKM: 100 km |