Man muss reisen, um zu lernen. Mark Twain
Die Insel im Dornröschen-Schlaf
Procchio - Marchiana Marina - Poggio - Marciana - Scalieri, 12.05.2018 Wetter: 14 C ° - 18 °C☀️
Auf der SP26 geht es Richtung Portoferraio, um dann auf die SP24 abzubiegen nach Procchio. Ein niedlicher kleiner Ort, mit einer Mini-Fußgängerzone und einem schönen Beach.
Leider sind wir noch in der Vorsaison und die Cafés und Restaurants sind zwar geöffnet, aber meist menschenleer.
Eigentlich ja angenehm, hat aber auch irgendwie was von einer Geisterstadt. Oder sagen wir besser, eine Stadt im "Dornröschen-Schlaf". Die ganze Insel bereitet sich auf die Touristen vor. Überall
wird aufgebaut, renoviert oder gebaut. Ende des Monats sollen sie dann kommen die Urlauber. Bis dahin läuft alles auf Sparflamme.
Ebenso wie die Sonne. Mit 14 - 15 °C auch nicht gerade sommerlich. Am Strand trinken wir einen Bitterino und Herr Erdmann seinen Americano. Von Proccio geht es nach Marciana
Marina. Wieder ein kleines Örtchen mit einem Hafen ...
Wir stellen fest, dass wir nur von Hafen zu Hafen fahren und von Restaurant zu Restaurant bzw. Café. Was war nur mit dem Wohnmobil anders? Man konnte "unterwegs" sein, irgendwo stehen, einen
Kaffee machen und ganz entspannt den Tag genießen. Jetzt muss man ständig aktiv sein und man muss ins nächste Café oder Restaurant. Das ist anstrengend .... (Anmerkung: im Mobilhome ist es noch
zu kühl und zu dunkel = ist eben Vorsaison).
Aber auch anstrengend ist die Fahrerei bergauf, bergab. Nur in Serpentinen. Ich komme mir vor, wie in einer Achterbahn.
Gerade Straßen sind nur in den Ortschaften zu finden. Nach einem weiteren Bitterino, Bier und Bruschetta sehen wir am Strand nach, ob das Schild "Steine vom Strand mitnehmen - verboten!" noch immer steht. Nein, es wurde entfernt und neue Steine aufgefüllt. Fotos gemacht von den Badehäuschen in weiß-grün. Erinnern mich an die Badehäuschen in Muizenberg.
Nächster stopp Pocchio - ein kleines Bergdorf. Halb verfallen, wo gerade ein Familienfest stattfindet. Vermutlich ist hier gerade das komplette Dorf versammelt. Kinder spielen auf dem großen Platz und die Gäste sitzen laut gestikulierend draußen und trinken Wein. Fast wie in einer italienischen Fernseh-Werbung.
Im Reiseführer wird besonders die Kirche erwähnt, mit Blick auf Marchia Marina. Da Herr Erdmann die Treppen nicht bergauf gehen wollte, bin ich alleine los. Die Kirche habe ich nicht gefunden. Herr Erdmann hatte mehr Glück, meint, dass der Blick vom großen Platz auch nicht schlechter sei. Nichts versäumt.
Weiter bergauf kommen wir nach Marchiana, ein Dorf auf dem Mittelalter. Ob 11. oder 13. Jh. darüber streiten die Gelehrten. Ich werfe einen Blick in die Kirche bevor ich die Stufen dieses Treppendorfes erklimme. Der ganze Ort scheint im Mittelalter stehen geblieben zu sein. Wirklich sehenswert. Herrn Erdmann ist das egal, er streikt und bleibt im Auto sitzen bis ich von meiner Foto-Tour zurück komme. Der Blick von allen Ortschaften hinunter ins Tal ist grandios.
Wir ersparen uns den langen Weg über Sant Andrea Chiessi, Pomonte Fetovaio nach Marina di Campo und fahren den gleichen Weg zurück Richtung Portoferraio. Einen Abstecher machen wir nach Scalieri, um uns dort einen Aperol an der Beach Bar zu genehmigen. Alte Erinnerungen! Was sein muss, muss sein!